
„Zeichnungen
von Fundstücken aus Kieselstein, gefunden
im Zentrum des Ortes“
Der
älteste Beweis für das menschliche
Vorhandensein in der
Gegend von
Torri, stammt von einem winzigen
Keramik-Fragment von unbedeutender
Erscheinung, aber in Wirklichkeit äußerst
interessant; es wurde 1978 bei Ausgrabungen
im Ort
Lipega, in der Nähe des historischen
Zentrums gefunden; nach Art der Dekoration
wird es auf die Kupferzeit zurückgeführt,
d.h., es ist ca. 4000 Jahre alt.
Während
derselben Ausgrabung kamen auch verschiedenförmige
Scherben und Gegenstände aus Kieselstein,
wie Plättchen, Pfeilspitzen
und Teile von Sicheln ans Licht, die
der Mitte des II. Jahrtausends a. C. ( vor
Christus ), also der Bronzezeit,
zugeschrieben werden; es war eine Zeit in
der die Gegend stark bevölkert war, wie
Funde von zahlreichen Pfahlbauten, sei es an
der Seeküste ( Lazise, Pacengo, Peschiera....),sei
es in der näheren
Umgebung (lago di Ledro, Cavaion,
Polada...) beweisen. In jener Zeit gab
es, da wo sich Torri jetzt erhebt, eine
kleine sumpfige Lagune; sie war im Norden
begrenzt vom „Caval“, einem Felssporn
und im Süden vom Felsen des Kastells ( il
Corno); die Lage war günstig für
die Pfahlbauten; in den folgenden
Jahrhunderten wurde der Sumpf mit Schutt und
Geröll, welches von den wildbächenden Hügeln
angeschwemmt wurde, zugeschüttet. Zeugnis
von menschlichem Vorhandensein in jener Zeit
geben uns die Felsgravierungen aus dem
Gebiet der Gemeinde Torri; die meisten
davon befinden
sich in Brancolino
und
nahe der Ansiedlung Crer;
diese Eingravierungen
wurden zum ersten Mal 1965 bemerkt, und seit
damals hat man sie fast überall an den
Hängen des Monte Baldo entdeckt; sie wurden
besonders am Rand der Pfade gefunden, die
seit altersher nicht nur von den
Herden als Weg auf die Almen des Monte
Baldo, sondern auch von den Kieselstein- und
Metallsuchern, benutzt wurden. Einer der 250
eingravierten Felsen, die bis jetzt entdeckt
wurden, findet man – über dem Ort Brancolino – sozusagen in
der Nähe
eines Limonit – Aufschlusses, eines Minerals
mit wenig Eisengehalt, das aber in jener Zeit sehr wertvoll war.
Im
allgemeinen sind die Eingravierungen, die
man auf den
„laste“ (glatten Flächen) sieht, von großen
Ausmaßen und scheinen
|
ausschließlich mit einem „Krönel“
Hammer ausgeführt worden zu sein; die
glatten Flächen der Felsen wurden von
Gletschern der Quartärzeit
glattgeschliffen. Die Figuren, die man auf
den Felsen sieht, stellen stilisierte
menschliche Figuren, Reiter, Tiere, Kreuze,
Einschiffungen, Kreise (die sogenannten
Sonnensymbole) und verschiedene geometrische
Figuren, unteranderem ein Mühlenspiel (merler),
dar. Der Felsen, auf den die Hirten und
Metallsammler eingravierten, ist ein
sehr weicher Kalkgestein, deswegen sind
viele Darstellungen durch die Erosion
verschwunden, und es sind nur die erhalten,
die durch eine Erdschicht geschützt waren,
wie bei dem Felsen „Roccia delle Griselle“
über dem Ort Brancolino, wo sich die
interessantesten Eingravierungen befinden:
bewaffnete Menschen und wertvolle Waffen,
die eine Datierung ziemlich genau zulassen.
Dank des Vergleiches mit archeologischen
Fundstücken, konnte festgestellt werden,
das die Eingravierungen aus der Zeit
zwischen dem XIII. und dem VII. Jahrhundert
a.C. stammen.
BACK

Pietra dei Cavalieri

„Schwerter und stilisierte Menschen auf dem
Felsen „Pietra delle Griselle“
Gegend von Brancolino“
|