Nachdem
wir das Auto auf dem Parkplatz vor der
Basilika S.Zeno abgestellt haben,
besichtigen wir diese herrliche Kirche
(4.-8. Jh.), die für ihre Bronzetüren
(48 Tafeln) berühmt ist. Besonders
interessant ist in Innern der Kirche
die Krypta mit den leiblichen Überresten
des Hl. Zeno, Schutzpatron von Verona,
der auch in einer berühmten,
mehrfarbigen Marmorstatue aus dem 12.
Jh. abgebildet ist („Der lachende
San Zen“). Im Presbyterium befindet
sich das große Triptychon von Andrea
Mantegna (1457-59).
Überaus
sehenswert der Kreuzgang aus dem 12.
Jh. Wir begeben uns zum Castelvecchio,
erbaut im 14. Jh. von Cangrande della
Scala, und der dazugehörigen Brücke
mit drei weitgespannten Bogen über
die Etsch. Heute befindet sich in der
Festung die städtische Sammlung
mittelalterlicher und moderner Kunst.
Wir erreichen Piazza Bra, die ihre
heutige Form im 18. Jh. erhielt und
von Adelspalästen gesäumt ist – zu
denen der Palazzo della Granguardia
(17. –19. Jh.) und der Granguardia
nuova (1848), heute Sitz des
Rathauses, gehören. Das bedeutendste
Gebäude ist sicherlich das römische
Amphitheater – die Arena aus dem 1.
Jh. n. Chr. –, in der jedes Jahr
bedeutende Opernaufführungen
stattfinden. Über via Mazzini
erreichen wir Piazza delle Erbe,
ehemals das alte römische Forum. An
der Nordseite des Platzes befinden
sich der mittelalterliche Palazzo del
Comune, Torre Lamberti (83 m hoch, 15.
Jh.) und andere Gebäude aus der
Skaliger-Zeit. Die Schmalseite des
Platzes wird von der barocken Kulisse
des Palazzo Maffei abgeschlossen, an
dessen Seite sich der Torre del
Gardello (14. Jh.) befindet. An der Südseite
des Platzes sehen wir Häuser, die auf
den Fundamenten des römischen
Kapitols erbaut wurden. Bemerkenswert
das Verwaltungs- und Versammlungshaus
– Casa dei Mercanti – von 1301,
umgebaut im 19. Jh. Berühmt ist auf
dem Platz der Skaliger-Brunnen mit der
römischen Figur, die man „Madonna
Verona“ nennt. Durch den Costa-Bogen
hindurch gelangt man zur Piazza dei
Signori, umgeben von historischen Gebäuden:
rechts der antike Palazzo del Comune,
später della Ragione genannt, und
direkt gegenüber die durch acht Bögen
gegliederte Loggia del Consiglio,
fertiggestellt im Jahr 1493. Die nahe
Kirche Santa Maria Antica (12. Jh.)
war die frühere Kappelle der
Skaliger-Herren, deren Grabmäler sich
in den Arche Scaligere befinden. Nicht
weit davon entfernt ein schönes,
zinnengekröntes Gebäude, das laut
Tradition der Familie von Romeo
Montecchi, dem unglücklichen
Geliebten der Julia, zugeschrieben
wird. Wir schlagen via Sottoriva mit
ihren schönen alten Gebäuden ein und
erreichen die Kirche Sant`Anastasia
(13.-15. Jh.): Der gotische Innenraum
beherbergt wertvolle Bilder und Gemälde
berühmter Maler, darunter von
Altichiero im rechten Querschiff und
von Pisanello („Der Hl. Georg und
die Prinzessin“).
Begeben wir uns nun zum Domviertel, in
dem der Verlauf des antiken Straßennetzes
unverändert erhalten ist. Die
Kathedrale, einzigartig durch das
Nebeneinander verschiedenster Stile
aus den Epochen des 5. bis 16.
Jahrhunderts, mit großer Vorhalle
(1138), birgt im Inneren eine
herrliche „Himmelfahrt Mariens“
von Tizian (1530).
Der Bereich um den
Dom hat nichts an seiner früheren
Faszination verloren, mit dem
Kreuzgang (1140), den Kirchen Sant´Elena
und San Giovanni in Fonte und der
bedeutenden Kapitularbibliothek aus
dem 5. Jh. – einer der ältesten
Europas. Überqueren wir nun die Etsch
auf der Ponte Pietra, die in präaugusteischer
Zeit errichtete und von den Skaligern
instand gesetzte Brücke. Am gegenüberliegenden
Ufer ragt der Hügel San Pietro auf,
mit den finsteren Überresten der
Visconti-Burg aus dem 15. Jh. und der
österreichischen Befestigung (19.
Jh.), von deren Vorplatz aus man einen
unvergleichlichen Blick über die
Stadt genießt. Am Fuße des Hügels
liegt das Römische Theater (1. Jh. n.
Chr.) – heute für Theater- und
Ballettaufführungen genutzt -, mit
der mittelalterlichen Kirche Santa
Libera. Nicht weit von der Ponte
Pietra entfernt liegt die Kirche Santo
Stefano (12. Jh.), Veronas ehemalige
Kathedrale, mit einem sehr hohen,
achteckigen Vierungsturm. Am Flussufer
sieht man, den Blick nach Norden
gerichtet, die Kuppel der Kirche San
Giorgio in Braida (15.-16. Jh.),
Architekt Sanmicheli, in deren Inneren
Gemälde von Tintoretto und Veronese
aufbewahrt sind.
Folgen wir dem linken Etschufer bis
zur Ponte Navi. Die Brücke hinter uns
lassend, erreichen wir die herrliche
gotische Kirche San Fermo Maggiore. In
der Oberkirche bewundern wir die
„Verkündigung“, ein berühmtes
Fresko von Pisanello (15. Jh.). Die
Unterkirche ist hingegen ein
besonderes Beispiel vorromantischer
Architektur. Noch ein kurzes Stück
Wegs und wir befinden uns vor den Überresten
des römischen Stadttors Porta Leoni
(1. Jh. n. Chr.).
Über via Leoni und
via Cappello erreichen wir das Haus
der Capulets, der Überlieferung nach
das Haus der Julia aus Shakespeares
berühmtem Liebesdrama. Wir überqueren
Piazza Erbe und biegen links in die
via Borsari ein, in der Antike die römische
Hauptstraße – cardo –, bis
wir das gleichnamige römische
Stadttor (1. Jh. n. Chr.) erreichen,
benannt nach den Zöllnern (“Borsari”),
die hier stationiert waren. Die
Porta Borsari hinter uns lassend,
gehen wir in Richtung Castelvecchio
entlang der via Cavour auf der Trasse
der antiken via Postumia, die von
vielen alten Patrizierhäusern gesäumt
wird, wie die Palazzi Bevilaqua und
Canossa, die 1530 nach Plänen von
Sanmicheli erbaut wurden. Vom
Castelvecchio aus kehren wir schließlich
zur Kirche San Zeno zurück.
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Arena
von Verona
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