Torre di Berengario |
Nach dem
Fall des Römischen Reiches breiteten sich germanische Völker auch an
den Ufern des "Benacus", des Gardasees, aus.
Auf der Veroneser Seite und an den Hangen des Monte Baldo ließen
sich vereinzelte Scharen von Goten und anschließend auch von
Langobarden (ab dem 6. Jh.) nieder, wie auch von der Toponomastik
und von Schriftstücken jener Zeit mit Personennamen "langobardischen
Rechts"
bestätigt wird.
In einer Höhle des Monte Baldo wurden die Überreste
eines langobardischen Kriegers gefunden, der wahrscheinlich auf der
Suche nach Wildbret bis hierher vorgedrungen
war. Torri hing damals von Garda ab, das von einem Burgvogt, d.h.
einem Bediensteten des Königs, verwaltet wurde. Im 8. Jahrhundert
kamen die Franken. Zwei berühmte Personen jener Zeit, deren
Ruf an Heiligkeit ihnen sicher bis Torri vorausgeeilt war, waren die Einsiedlermönche Benigno
und Caro, deren Ensiedelei |
sich auf dem Berg über Malcesine befand und
deren Erlebnisse den lokalen Bänkelsängern viel Stoff lieferten.
Aus den Steppen Osteuropas kamen Anfang des 10. Jahrhunderts die
Ungarn, die Städte und Dörfer der Poebene mit Feuer und Schwert das
Schloss in Pai, das in der Folge von den Truppen Barbarossas
zerstört wurde. In einer Urkunde Berengars aus dem Jahre 904 lesen
wir erstmals den alten Namen von Torri -Tulles - und ein Jahr darauf
befindet sich der König gar in unserem Ort, auf der Flucht vor
seinen Feinden, wo er sechs Urkunden datiert, mit denen
er diejenigen mit Schenkungen bedenkt, die ihm gegen seinen Gegner,
Ludwig III. aus Burgund, zur Seite gestanden haben. Berengar I. wird
während seines Aufenthalts in Torri der Bau des Turmes am
Kirchplatz zugeschrieben, dem einzigen, der von den vier
Befestigungstürmen übrig geblieben ist und als letzte
Rückzugsmöglichkeit im Falle einer Belagerung diente.
Aus der Zeit
von Berengar I. stammt auch der Bau der Burg, von dem der Turm, der
auf den See hinaus geht, übrig blieb und auf dessen Ruinen die Skaligerburg errichtet wurde. Sicher
erreichte auch Torri das Echo der Geschehnisse aus dem nahen Garda,
wo Mitte des 10. Jahrhunderts auf der Bergfeste Königin Adelheid. Witwe König
Lothars, eingekerkert wurde, die König Berengar ll. mit einem seiner
Söhne verheiraten wollte. Der Königin gelang es jedoch, zu fliehen
und in Canossa Unterseinlupf zu finden. Sie wurde dann mit Kaiser
Otto l verehelicht.
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